Montag, 10. Dezember 2018

Nr. 1

Mit großer Freude kann ich mitteilen, dass aus zwei meiner Wollstoffe inzwischen tragbare Oberteile geworden sind.

Ich habe zunächst aus grau-melierter Schafwolle in reiner Leinwand gewoben. Es wurde dünner als ich dachte und ich hatte die Befürchtung, es könnte nicht dick genug sein für den Winter.



Dann hat meine Schneiderin gezaubert - unheimlich schlicht und doch auch edel:





Es trägt sich wunderbar. Viel weicher als ich befürchtet habe, denn es ist einfache reine Schafwolle. Es ist auch warm genug, jedoch nicht so warm wie Walkstoff.

Technische Daten für mich:
Einzug 83 cm, war von der Breite für die Schneiderin ok. Endergebnis war dann 70 cm auf 3,30. Es blieb Stoff übrig. Kettlänge war 4m. Drei Fäden pro cm, Leinwand. Acht Wollstränge (dünne Finkhofwolle) reichten genau. Neun hätte etwas mehr Sicherheit gegeben.
Der neue Wollkamm ist super geeignet. Die Leinwandbindung auch. Ein Versuch mit der dickeren Finkhofwolle wäre vielleicht interessant. 


Montag, 5. November 2018

Haspeln

Inzwischen sind drei Wollstoffe entstanden, von denen zwei schon bei meiner Schneiderin sind. Ich werde die Stoffe vorstellen, wenn die Oberteile fertig sind und ich auch diese gleich mitzeigen kann.

Ich haben beim Finkhof dünne Wolle in drei Naturtönen gekauft und jeweils fünf Meter Kette eingezogen. Da die Wolle auf Strängen kommt, muss sie gehaspelt werden. Die Haspel war das Letzte, was ich mir für meine kleine Werkstatt gekauft habe und ich bin sehr froh, dass ich sie habe. Sie ist aus Holz und sehr flexibel. Leider ist sie etwas groß und dadurch auch etwas schwierig zu handhaben. - Oder ich habe den Dreh noch nicht richtig raus.
Aber wenn dann alles sitzt und stimmt, geht es flott.



Von der Haspel geht die Wolle dann auf den Wollwickler. Ich habe da ein olles Plastikteil, das seinen Zweck aber sehr gut erfüllt.


Dann heißt es drehen, bis der Arzt kommt. Ich bin froh, dass ich meine Lieben nicht mehr als Helfer brauche und alles ganz alleine machen kann. Der Job des Wollhalters war nicht sehr beliebt, weil man von den Strängen ja regelrecht gefangen genommen wird.


Das Wollwickeln ist zwar etwas eintönig, aber es hat auch was Meditatives, der Haspel beim Drehen zuzusehen. Wenn man am Ende der Wolle noch mal richtig Gas gibt, fährt die Haspel wie ein Karussell nach oben. :-) Am Ende liegen die schönen Knäul vor einem:




Dienstag, 30. Oktober 2018

Servietten und Deckchen

Es wird Zeit, dass ich hier mal weiter mache, denn ich bin keines Wegs up to date, was das Posten betrifft.

Da ich von den Läufern noch einen ziemlichen Kettrest hatte, habe ich noch einmal schmaler angeknotet und eingezogen. Ich habe nach Lust und Laune rumprobiert und alte Reste weggewoben, alte Spulen geleert und einfach durchwoben. Es wurde ein gut fünf Meter langes Stück, das ich gerade von Hand säume und so zuschneide, wie die Farben passen.

Ich werde die Teile als kleine Stoffservietten und Deckchen für alle Lebenslagen benutzen. Davon kann ich nicht genug haben.

Hier sieht man das ganz noch auf einem Haufen. :-) 
Überraschender Weise hat mir das alte immer verschmähte braune Garn auf der grauen Kette gut gefallen. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich finde es auch immer faszinierend, wie sich das Bild einer Bindung verändert, wenn man eine andere Farbe oder anderes Stärke des Schussgarns verwendet.






Donnerstag, 11. Oktober 2018

Läufer

Im Moment habe ich Urlaub und sitze fleißig am Webstuhl. die Läufer sind längst fertig. Ich habe zum ersten Mal den Dobby ohne Vorlage gesteckt. Dann steckte ich ihn mutig um und das Ergebnis war fast identisch. Ich hatte nur sechs Schäfte im Betrieb. Da war nicht viel zu machen. Aber es ist immer wieder interessant, die eigenen Denkfehler zu finden.
Einige wob ich mit Rautenmuster:







Für andere hatte ich kleine Herzchen gefunden, die aber dann so klein wurden, dass man sie kaum als solche erkennen kann.

Merkwürde ist, dass beim Waschen bei der 2. Fuhre die Franzen so verworren wurden, dass ich sie jetzt erst mal kämmen muss. Ich frage mich woher das kommt. - Vielleicht weil ich die Waschmaschine mit nichts anderem befüllte und sie Platz hatten? Die ersten habe ich mit der normalen Wäsche mitgewaschen, aber das hat total gefusselt.


Technische Daten:
Cottolin, 8 Fäden pro cm, Spitzeinzug, Kettlänge von 10m ergab 7 Läufer von etwa 110-125 cm. Kette umgebleicht, Schuss Farbe. 6 Schäfte und zwei für die Webkante.

Donnerstag, 27. September 2018

Explosionsbox

Ich habe in den letzten Monaten nicht nur mit Textilem gewerkelt, sondern auch mit Papier. Zum Geburtstag meines Vaters, habe ich eine "Explosionsbox" gebastelt. Die allererste und ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Und weil ich mich gerne immer wieder an die Box und den Anlass erinnern will, kommen hier ein paar Fotos:

Das Thema der Box ist Musik, weil das auch das Thema meines Geschenkes ist



Leider kann man hier keine Videos reinstellen. Denn wenn man den Deckel hochnimmt, fallen die Seitenteile nach außen:


In den Seitentaschen habe ich Kärtchen mit alten Fotos von Papa und mir versteckt:




Ich hoffe, sie gefällt meinem Vater. Ich denke, so eine Box mache ich wieder einmal. 

Montag, 10. September 2018

Durchzug

Inzwischen habe ich die neue Kette durchgezogen.



Zunächst habe ich die alte und die neue Kette verknotet. Es waren 304 Knoten und ging verhältnismäßig schnell.


Das ist der Moment, in dem die neue Kette durch die Litzen kommt und ich gebe zu, dass man auf dem Foto nichts erkennen kann. Da nützt die beste Ausrüstung nichts, es bleibt dabei: Ich kann einfach nicht fotografieren! Entschuldigung...


Na gut, hier sieht man es besser. Es hat nur wenig gehakt und ich habe keinen Faden verloren.

Der Rest war ein Klacks: Weiter ziehen, bis die Knoten durch das Blatt kamen. Das sieht vielleicht wirr aus, ist es aber gar nicht. Man muss nur ziehen und alles ordnet sich sich fein säuberlich.



Und jetzt sieht es so aus:


Ich bin sehr zufrieden. Bilder von den 7 Läufern gibt es später.

Fazit: Auch wenn die Konterei öde und langwierig ist, finde ich persönlich es angenehmer, die neue Kette anzuknoten, statt alles neu einzuziehen. Der Nachteil ist natürlich, dass man den identischen Einzug hat wie die alte Kette. Aber das stört mich in diesem Fall nicht. Ich möchte Servietten weben und die dürfen ja gerne das selbe Muster haben, wie die Läufer.

Sonntag, 9. September 2018

10 m

Nun ist die Kette mit 10 Metern  abgewoben. Gestern kamen die Anleinbänder um die Ecke, ein Moment, den ich immer sehr liebe.



Ich musste etwas tricksen, denn aus einem mir nicht ganz klaren Grunde, hatte ich zwei Anleinbänder durchgeschnitten. Da hängen nun Gewichte. Ich hatte beim Schären falsche Bänder erwischt und dann irgendwas geschnitten. Am Ende sieht man dann was. :-) 
Aber es macht ja nichts. 

Jedenfalls sind es 7 Läufer geworden, die ich alle gleich abgenäht habe, so dass ich sie nur noch aus dem Webstuhl schneiden muss.



Ich werde die Kette vor den Schäften abschneiden, hängen lassen und dann mit der neuen Kette verknoten. Mal sehen, ob es gut geht. Ich habe sowas schon einmal gemacht und fand es ganz lustig. Man zieht dann vorne am Stoff und die neue Kette kommt ohne Litzenstechen und Blattstich einfach so durch den Webstuhl gewandert. - Allerdings ist es auch nicht so toll, die ganzen Fänden aneinander zu knoten. - Mal sehen.

Eigentlich wollte ich ja schon mit meinem neuen Wollstoffprojekt beginnen. Ich möchte drei einfache Wollstoffe weben, aus denen mir meine Schneiderin dann Oberteile nähen soll. Aber ich habe leider noch den Kettrest der Läufer auf dem Spulengestell. Ich hatte die Kette ursprünglich breiter machen wollen und erst beim Schären fiel mir auf, dass es zu breit wird. Also habe ich noch einen Rest für Servietten oder schmale Läufer. Ich werde noch einmal 6m aufziehen und in einem Stück durchweben. Dann kann ich den Stoff schneiden, wie ich es möchte.

Die Bilder der fertigen Läufer kann ich also erst erstellen, wenn ich die neue Kette durchgezogen habe. Solange müssen sie auf dem Webstuhl bleiben, sonst kann ich die Kette nicht ziehen. - Schade, dass hier keine Videos eingestellt werden können. Ich würde ja gerne mal zeigen, wie es aussieht, wenn mam die Kette einfach so durch den Webstuhl zieht. 

Dienstag, 19. Juni 2018

Läufer

Zwischenbericht:

Inzwischen sind die Tischläufer in Arbeit. Ich bin schon beim dritten. Ich habe den Dobby zum ersten  Mal einfach ganz frei und ohne Patrone gesteckt.

Es sind einfache Cotolinläufer mit 8 Fäden pro cm etwa 60 cm breit. Ich webe mit 8 Schäften und zwei für die Webkante. Es macht Spaß mal wieder mit dem Handschiffchen zu arbeiten.

Ich freue mich, wenn ich sie alle fertig habe, denn ich brauche sie wirklich.


Sonntag, 13. Mai 2018

Hängt

Nun ist der Vorhangstoff gewaschen, die Vorhänge genäht und eben aufgehängt:




Es hätte ein bisschen mehr in der Breite sein dürfen, aber die linke Webkante wollte ja überhaupt nicht und da gab es Verlust.
An sich bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Wie erwartet, stören die Webfehler nicht so sehr. Die Transparenz ist genau so, wie ich sie gewollt habe. Es freut mich, mal wieder etwas wirklich Nützliches gewoben zu haben.
Ich habe allerdings von der Idee Abstand genommen, auch für das Wohnzimmer Vorhänge zu weben... :-)

Dienstag, 1. Mai 2018

Schären mit dem Direktzettelsatz

Ich webe auf dem Megado von Louet mit Direktzettelsatz und möchte mal zeigen, wie schäre/bäume, was ja in diesem Fall irgendwie das Selbe ist.
Zuerst muss Ordnung auf dem Direkzettelsatz sein. Ich klebe alle Anleinschnüre mit Creppband in ihr Abteil. 


Dann hole ich das Fadenführgerät.




Ich habe eines von Louet, das ich eigentlich ganz gut finde. Nur wie die Fäden am Ende aus dem Gerät kommen, gefällt mir nicht. Da verrutscht gerne das Fadenbündel und ich lande im falschen Abteil. Ich muss immer genau aufpassen.
Das Kämmchen (hier das, was so unscharf ist... :-)) müsste irgendwie anderes sein. - Oder ich habe noch nicht verstanden, wie es richtig geht. - Durchaus eine Möglichkeit.



Nun muss die Bremse des Kettbaumes gelöst werden:


Oben ist die Bremse zu, unten offen. Sonst kann der Kettbaum nicht gedreht werden.



Nun wird das Fadenführgerät eingefädelt. Das vorbereitete Gestell mit den Kettspulen stelle ich hinter den Webstuhl und das Fadenführgerät schraube ich an die Stelle, die ich bäumen will.


Jetzt muss ich versuchen, sehr ordentlich zu arbeiten und die Fäden von oben nach unten und wieder von unten nach oben über das Riedkämmchen am Kettspulengestell (oh Wunder, es ist von Louet) führen und dann sorgfältig in das Fadenführgerät "einweben". Je besser man das macht, desto weniger Stress hat man beim Bäumen und kann mit Tempo die Kette aufdrehen.




Es sieht heute mal recht gut aus... 


Die Fäden werden nun an die Anleineschnur unter dem Fadenfürhgerät gebunden und los geht die Dreherei. Ich überlege immer eine Sekunde, in welche Richtung ich drehen muss, aber das erschließt sich schnell.

Mit dem Zähler auf dem Fadenführgerät (oben das grau/schwarze Kästchen) kann ich die Kettlänge genau abmessen. Dann die Fäden abschneiden und im Abteil auf dem Kettbaum wieder festkleben mit dem Crepband.
Anbinden

Festkleben

So geht es immer weiter, bis irgendwann die ganze Kettbreite gebäumt ist:




Ich bin mit dem Direktzettelsatz sehr zufrieden. Das Schären und Bäumen sind so sehr viel einfacher und ich kann alles alleine machen. - Wunderbar!





Montag, 30. April 2018

Reichlich Stoff

 So, nun ist der Stoff aus dem Webstuhl und entgegen meinen Befürchtungen wird es locker für das Fenster ausreichen. Ich bin sehr gespannt, wie es aussehen wird. Den Vorhang werde ich von Hand nähen müssen, da das Gewebe doch sehr locker ist. Macht aber nichts.




Oder soll es doch ein Kleid werden... :-)







Warum es hier so still ist

Direkt nach den Badematten hatte ich die Idee, einen Vorhang zu weben. Ich wagte mich dazu wieder an eine dünne Kette aus dünnen Baumwollgarn in voller Webbreite von 1,30m. Das ganze dann mit der Schnellschusslade. Und ich weiß nicht, warum mir das so Probleme bereitet. Die Kombination aus all dem war ätzend und es machte mir überhaupt keine Spaß mehr. Ich hatte die überzähligen Litzen am Rand dran gelassen mit dem Effekt, dass die Kettfäden dort rissen. Eines kam zum anderen. Der Webstuhl stand still.

Nun habe ich mich aber gezwungen, die Kette mit Ach und Krach abzuweben und heute ist der große Tag, an dem es mir gelungen ist.

An sich finde ich die Idee nach wie vor schön. Ich habe mit Streifen in der Kette und breiterem Einzug mit der dunklen Kette gearbeitet. 



Es ergab ein lockeres, aber doch blickdichtes Gewebe und ich hoffe einfach, dass man die diversen Webfehler in der Masse dann einfach nicht sieht.




Ich war jedenfalls sehr glücklich, als die Anbindeschnüre um die Ecke kamen. Juhu! Heute wird der Stoff aus dem Webstuhl geholt



Und dann webe ich wieder brav Cottolin. Der Gartentisch schreit nach neuen Läufern und ich habe die Kette schon gespult und die Patrone ausgewählt. - Aber erst muss der Webstuhl wieder aufgeräumt werden.