Montag, 4. Januar 2016

Stoppuhr

Weil es mich einfach interssiert hat, wie lange ich für was eigentlich brauche, habe ich bei einer Schalkette die Uhr mitlaufen lassen. Das Ergebnis hat mich an manchen Stellen überrascht:

Spulen von 16 Kettspulen a 100m                        21 Minuten
Diektzettelsatz bäumen                                 etwa 60 Minuten (da hat das Messen nicht ganz geklappt)
Litzeneinzug                                                        2Stunden, 6 Minuten
Blattstich                                                              38 Minuten
Anbinden                                                     rund 20 Minuten (ich hasse diese Arbeit!)
Dobbyleisten stecken                                            17 Minuten
Weben von 1,75 m                                               2 Stunden, 40 Minuten
Fransen drehen                                                    1Stunde, 15 Minuten

Nicht einbezogen: Waschen und finales Durchsehen des Schals.
Das heißt: Die Arbeiten bis zum eigentlichen Weben haben 4 Stunden und 42 Minuten gedauert. - Also bei zwei Schals pro Kette sind das 2 Stunden und 21 Minuten. Der Rest ist pro Schal gemessen. Also benötigte ich pro Schal zwischen 6 und  7 Stunden Arbeitszeit. Wenn man bedenkt, dass nicht einmal die Hälfte davon das Weben umfasst, ist das irgendwie ernüchternd...

Aber so ein Schal ist ja auch schnell abgewoben. Ich denke, es macht doch Sinn, längere Ketten zuverwenden.
Es war interssant, dass sich subjektiv die Zeiten anders anfühlten. Ich dachte z.B. das Schären ginge schneller und das Spulen länger. :-)
Aber letztlich ist es mir vollkommen egal, wie lange ich zum Weben brauche. Ich wolle nur mal sehen, wie das Verhältnis der einzelnen Arbeitsschritte so grob ist. Dann kann ich meine Zeitlücken besser planen.

2 Kommentare:

Anne hat gesagt…

Hallo Textrix,

ich habe da inzwischen meine Wahrnehmung verändert - für mich gehört tatsächlich das Bäumen schon zum Weben dazu - gerade beim Direktzetteln mag ich das auch gerne - Kette schären war mir früher ein zu großer Akt, der am besten am Stück organisiert werden musste und dazu hatte ich oft nicht die Gelegenheit.
Was ich nur hasse ist das Befüllen der Spulen...

Liebe Grüße,

Anne

textrix hat gesagt…

Stimmt, mit dem neuen Webstuhl ist das Schären längst nicht mehr das Nervethema schlechthin. - Das gehört alles schon zum Weben. - Aber dennoch finde ich das Weben an sich doch am schönsten. Mit dem Dobby ist es echt entspannend.
Ich hasse nur das Anbinden, weil ich immer Angst davor habe, dass die Spannung nicht optimal wird.
Vielleicht mache ich mal einen Fotospaziergang durch meine Webstube. Dann kannst du sehen, warum das Spulen bei mir Spaß macht.. :-)